JUDITH STAPFMärchen, Mythen und Legenden Musik ist verschwistert mit Dichtung, Erzählung und Mythos als poetisch-dramatischer Überhöhung von geschichtlicher Handlung. Musik verbindet sich auch mit den Erzählungen, den Märchen und Sagen der Völker, so wie auch deren Volkslieder oft märchen- und sagenhaftes zum Inhalt haben. Judith Stapf (Violine) und Wolfgang Klein-Richter (Klavier und Moderation) nehmen sich in ihrem Duoabend die "Märchen, Mythen und Legenden", die sich in Musik "manifestiert" haben, zum Thema ihres Programms. So zu Beginn in Robert Schumanns "Märchenbildern", op. 113, im Jahr 1851 verfasst, nach einem vierteiligen Gedicht des Berliner Poeten Louis du Rieux. 1911 komponierte Erich Wolfgang Korngold für das Wiener Burgtheater die Schauspielmusik zu Shakespeares "Viel Lärm um Nichts", eine Partitur, die vierzehn Nummern enthielt und für ein kleines Kammerensemble geschrieben war. Der griechischen Mythologie wendet sich der polnische "Spätimpressionist" Karol Szymanowski mit seinen beiden Tonbildern "Narziss" (dem ewig in den selbstverliebten Anblick seines Spiegelbildes versunkenen) und "Die Dryaden und Pan" (Pan ist der schalkhafte Halb-Gott der Wiesen und Weiden im alten Griechenland, die Dryaden seine mythologischen Widerparte als Baumgeister) zu. Den Abschluss des Programms bilden Stücke aus der Oper "Der goldene Hahn" von Nikolai Rimski-Korsakow nach dem gleichnamigen Märchen von Alexander Puschkin. In all diesen Werken "malt" die Musik, erschafft sie ein tönendes Bild in ihren Zuhörerinnen und Zuhörern. Sie verändert "Lichtverhältnisse" und erweckt das "Kopfkino" des Publikums zu farbigeren Affekten, als es vielleicht die bloße Geschichte jemals vermocht hätte.
Eintritt 14 Euro |
Sonntag, 13. September 2015 | 18:00 Uhr
KLOSTER ARNSTEIN | Pilgersaal