ANTONIA GOTTWALD
THOMAS BERNHARD: AM ZIEL - Thomas Bernhards grotesk-komisches Werk als Schauspielsolo
Am Ziel: Ein 3-Personenstück von Thomas Bernhard, von Antonia Gottwald allein gespielt. Eine Herausforderung. Die Mutter, die Tochter, ein dramatischer Schriftsteller. Es wird philosophiert über das Theater. Wir hören von der Sinnlosigkeit jeglichen Tuns. Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie?
Der Spaßmacher hebt den Vorhang ... AM ZIEL bedeutet nie am Ziel. Die Mutter lebt ein Leben in Vorstellungen und voller Berechnung. „Ich hatte mich verrechnet“ – der Berechnende verrechnet sich immer, und glaubt er sich am Ziel, „ist alles das Verkehrte“. Aber: wenn es die Begegnung mit dem Substanziellen gibt (hier: der dramatische Schriftsteller), dann ist Ausbruch aus Festgefahrenem möglich. Seit ihrem 16. Lebensjahr währt Gottwalds Beschäftigung mit Thomas Bernhard. Die dramaturgisch gewagte Fassung, alle Personen durch eine Schauspielerin sprechen zu lassen, bezieht ihre Berechtigung aus dem Stück selber: „Wenn man es genau nimmt / sprechen alle aus dem einen / und einer spricht immer wie alle / dadurch bekommt das Ganze etwas Universelles.“ Dazu hat der Bildhauer Hans Kock ein entsprechend zurückgenommenes Bühnenbild gestaltet. Die Reduktion auf das Wesentliche bedeutet: mit den geringsten Mitteln, die ganze Fülle des Theaters zu gewinnen. Genaue Befolgung der Partitur des Dichters führt zu minimaler äußerer Aktion bei desto reicherer innerer Bewegtheit: Drama als Seelen-Drama.
„Ich getraute mich in die entgegengesetzte Richtung zu gehen“ (Thomas Bernhard aus „Am Ziel“)
Präsentiert vom BISTUM LIMBURG und der PHILOSOPHISCH-THEOLOGISCHEN HOCHSCHULE VALLENDAR
Eintritt frei
|
Freitag, 11. Juli 2014 | 19:00 Uhr
BAD EMS - Restaurant im Badhaus