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DOn Giovanni Oper von W.A. Mozart Nach dem Erfolg von "Figaros Hochzeit" September 2014 wird in Bad Ems dieses Jahr die zweite Oper der sogenannten "Da-Ponte-Triologie" aufgeführt.
Mozarts "Don Giovanni" ist eine Oper die tausend Facetten vereint. Der mittlerweile alternde Frauenheld erfaehrt in dieser Oper prinzipiell nur Misserfolge und sieht am Ende alle Kraefte der Oper gegen sich vereint: Die verschiedenen Figuren stehen gewissermassen stellvertretend fuer die ganze Welt und verlieren dennoch, sobald sie mit Don Giovanni in Kontakt geraten, an Individualitaet. Die Arien zeigen das Innenleben der in den Bann seines Eros gezogenen Einzelschicksale, in den Ensembles hingegen sind die Personen - oft sogar im unisono - vereint gegen den Genius der Oper (Giovanni) und seinen einzigen Begleiter (Leporello).
Dies hat uebrigens keine moralische Wirkung und es ist durchaus nicht klar, ob die hilflosen "Giovanni" Gegner durch ihren Kontakt mit dem "Wuestling" nicht ebenso suendhaft geworden sind. Am Ende holt der Komtur Giovanni unter dem Weltgericht artigen Klang der Posaunen und Trompeten in die Hoelle, die anderen muessen sich mit dem Leid ihrer zerstoerten Schicksale, ihrem Suendenfall, stellen.
Somit bildet "Don Giovanni" das grosse weltliche Parallelwerk zum berühmten Requiem (das uebrigens ebenso wie "Don Giovanni" in d - moll steht). Diese Oper verkörpert also nicht nur den Genius des Eros im Kierkegaard'schen Sinne, sondern auch und vor allem Welttheater. Beleg dafür ist nicht zuletzt Goehtes Aeusserung, dass Mozart der richtige Komponist für eine Vertonung des 'Faust' gewesen wäre, dessen Musik "im Charakter des Don Juan" hätte sein muessen. Gleichzeitig gelingt es Mozart, auch dank der Zusammenarbeit mit Da Ponte und dem Einfluss der italienischen Komoedie, trotz aller Weltschau nicht zuletzt Humor in seine Oper einzuschliessen, und aus diesem Grunde ist diese wunderbare Oper mit "dramma giocoso" überschrieben.
Mit vielen Kontrasten wird diese Oper mit all ihren beruehmten Momenten wie dem gewaltigen Finale, der Ouvertuere, der brillanten "Champagnerarie" oder dem lieblichen "La ci darem la mano" dargeboten werden.
Der Dirigent Benedikt Sauer arbeitet vor allem als Operndirigent regelmäßig mit verschiedenen italienischen Orchestern zusammen.
Neben seiner Klavier- und Orgelausbildung in Frankfurt, während der er verschiedene Preise u.a. im „Jugend musiziert“ Bundeswettbewerb errang, erhielt er auch Unterricht in Violine und Gesang. 2008 nahm er in Bologna bei Silvia Colasanti ein Kompositionsstudium auf und begann im Folgejahr sein Dirigierstudium am Mailänder Konservatorium „G.Verdi“ bei Daniele Agiman, wo er 2013 das Diplom abgelegt hat. Seine dirigentische Ausbildung wird durch verschiedene Meiserkurse und regelmäßigen Unterricht bei namhaften Dirigenten wie Oleg Caetani, Donato Renzetti, Riccardo Frizza, Maurizio Arena, Lior Shambadal, Jorma Panula, Zsolt Hamar,Mikhail Jurowski und Carlo Franci vervollständigt. Schon mehrfach war er zu Gast im Kurtheater Bad Ems, wo er mit selbst ausgewählter Besetzung 2013 eine umjubelte „La Traviata“- Produktion und 2014 „Le nozze di Figaro“ sowie ein Konzert zum Richard-Strauss-Jahr (Oboenkonzert, Duett-Concertino) dirigiert hat. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn auch mit „Opera Classica Europa“ (Bad Schwalbach) und der dazugehörigen Akademie. Hier hat er u.a. mehrmals „Don Pasquale“ sowie „Così fan tutte“, „Die Zauberflöte“, „Nabucco“sowie „L’elisir d’amore und in verschiedenen Konzerten dirigiert. Besetzung
Mit Roberto Maietta, regelmaessiger Gast am Teatro Carlo Felice Genua, in der Rolle des Don Giovanni wird ein alter Bekannter auftreten; bereits bei Figaros Hochzeit war er in Bad Ems als Figaro zu Gast. Auch an Jaime Eduardo Pialli (Leporello) wird sich vielleicht noch der ein oder andere Bad Emser von seinem Auftritt in "La Traviata" 2013 erinnern koennen. Er ist in er Zwischenzeit Gast an Opernhaeusern wie dem Teatro Comunale di Bologna oder der Oper von Teneriffa gewesen.
Mit Annalena Schmid (Zerlina) sthet eine junge Saengerin mit Urspruengen aus Bad Ems auf der Buehne. Goran Cah (Don Ottavio) hat u.a. beim Young Singer Project der Salzburger Festspiele gesungen.
Eva Hartmann, arbeitet seit 2 Jahren mit der Opera Classica Europa zusammen. Nach ihren Engagements in der Zauberflöte und La Traviata ist sie dort in diesen Sommer in der Cavalleria Rusticana zu hören. Neben Ihrer Operntätigkeit gilt ihre Liebe immer wieder dem Lied. So sang Sie z.B. in Belgien die Wesendoncklieder von Wagner und im letzten Jahr die Winterreise von Schubert.
Don Giovanni - Roberto Maietta
Il Commendatore - Lukas Schmid Donna Anna - Eva Hartmann Don Ottavio - Goran Cah Donna Elvira - Rosa Maria Hernandez Leporello - Jaime Eduardo Pialli Masetto - Benjamin Hewat-Craw Zerlina - Annalena Schmid Dirigent - Benedikt Sauer
Orchester
Die Thueringen Philharmonie Gotha, eines der aeltesten Orchester Deutschlands, wird unter der Leitung von Benedikt Sauer spielen. Sie ist aus der Vereinigung zweier renommierter Orchester Thüringens hervorgegangen: Zum einen aus dem Landessinfonieorchester Thüringen Gotha, das unter Ernst I. von Sachsen-Gotha (besser bekannt als "Ernst, der Fromme") 1651 erstmals als Hofkapelle erwähnt wurde und eine über 350-jährige Tradition aufweisen kann, und zum anderen aus der Thüringen Philharmonie Suhl, die in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gegründet wurde und rasch überregionale Anerkennung fand. Seit der Fusion im Jahr 1998 musizierten beide Klangkörper gemeinsam unter dem Namen Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl. Nach dem Rückzug der Stadt Suhl aus der gemeinsamen Finanzierung tritt der Klangkörper seit Januar 2009 unter neuem Namen auf. www.thphil.de
Eintritt: 39/34/29 € Kartenverkauf über www.operaclassica.de |
Samstag, 01. Oktober 2016 | 19:30 Uhr
BAD EMS | Kurtheater