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Till Krabbe, Berthold Possemeyer, Hilko Dumno

Winterreise: Fremd zieh‘ ich wieder aus

Franz Schuberts Lieder-Zyklus über einen Wanderer, der auf seiner Reise ins Leere läuft, in die Erstarrung und am Ende in den Tod, der sich aber gleichzeitig nach nichts mehr sehnt, als nach einem in Liebe und mit Wärme erfülltem Leben, diese Thematik findet sich zentral auch in den Werken von Franz Kafka. Die Seelenverwandtschaft dieser beiden Sinnsucher Franz Schubert und Franz Kafka und ihrer Protagonisten beleuchtet eine Montage von Schuberts Liederzyklus mit Szene-Splittern aus Kafkas Kurz-Prosa. Durch die Zusammenführung von Schuberts genialer Liedkomposition und Kafkas leisen und eindringlichen Texten entsteht eine Geschichte, die der menschlichen Sehnsucht nach Sicherheit und Geborgenheit und ihrer gleichzeitigen Nichterfüllbarkeit bis in die feinsten Seelenregungen nachspürt.

Ich will den Boden küssen,
Durchdringen Eis und Schnee
Mit meinen heißen Tränen,
Bis ich die Erde seh'.
Franz Schubert / Winterreise

Denn wir sind wie Baumstämme im Schnee. Scheinbar liegen sie glatt auf, und mit kleinem Anstoß sollte man sie wegschieben können. Nein, das kann man nicht, denn sie sind fest mit dem Boden verbunden. Aber sieh, sogar das ist nur scheinbar.
Franz Kafka / Erzählungen

 

Berthold Possemeyer Bariton
Hilko Dumno Klavier
Till Krabbe Sprecher

Alle drei Künstler sind Professoren der Frankfurter Hochschule für Darstellende Kunst und Musik.

 

„Ein Bild meiner Existenz in dieser Hinsicht gibt eine nutzlose, mit Schnee und Reif überdeckte, schief in den Erdboden eingebohrte Stange auf einem bis in die Tiefe aufgewühltem Feld am Rande einer großen Ebene in einer dunklen Winternacht.“
Franz Kafka Tagebuch

 

 

Eintritt 12 €

Donnerstag, 03. Oktober 2019 | 18:00 Uhr

BAD EMS | Marmorsaal