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Sehnsucht nach Liebe

Cantar alla Viola

Nadine Balbeisi, Sopran und Fernando Marin, Vihuela de arco und Viola da Gamba.

Das Duo Cantar alla Viola feiert sein 20 jähriges Jubiläum mit einer musikalischen Reise von der Renaissance bis in den Barock mit Liedern und Instrumentalwerken aus England, Deutschland, Italien und Spanien

Cantar alla Viola oder Sologesang mit einer Gambe war schon immer weit verbreitet, und während der Frührenaissance wurde dieser Stil zu einer sehr raffinierten Kunst, ideal für die Begleitung des Gesangs, für die Klarheit der Stimmen und Verständlichkeit der wundervollen Poesie.  Eine Vielfalt an Musik aus verschiedenen Ländern vom 15. bis 17. Jh. hat das Duo in letzten 20 Jahren recherchiert, interpretiert und in mehreren Alben aufgenommen. Für das Jubiläum wird 2024 eine neue CD mit den schönsten Liedern aus ihrem Repertoire herausgebracht. Das Programm „Sehnsucht nach der Liebe“ beinhaltet melancholische, sehnsuchtsvolle Madrigale und Villancicos aus der spanischen und italienischen Renaissance von Komponisten wie Constanzo Festa, Juan del Enzina und Francisco Peñalosa, die leidenschaftlichsten Liebesgefühle mit wahrem musikalischem Filigran schmückten. Arien von den Caccini Schwestern Francesca und Settimia zeigen die Wandlung von der Polyphonie zu einer begleiteten Monodie – einen neuen italienischen Stil, der sich durch ganz Europa verbreitete. Die Lieder in dieser Zeit hatten ein bedeutungsvolles Verhältnis von Musik und Sprache. Komponisten haben versucht die schönsten Gedichte so zu vertonen, dass sie nicht nur verständlich, sondern durch die Musik anmutig und hochgehoben waren. In Italien, Deutschland und England gibt es viele Quellen solcher Kunstlieder, die uns in die Zeit und wundervolle Atmosphäre zurückversetzen und die Sehnsucht nach Liebe, die in jedem von uns brennt, erwecken können.

Werke von Juan del Encina (1468-1529), Francisco de Peñalosa (1470-1528), Juan Blas de Castro (ca.1561-1631), Francesca Caccini (1587- ca.1641), Settimia Caccini (1591- ca.1638), William Corkine (Second book of Ayres 1612), Jacob Kremberg (Musicalische Gemüths-Ergötzung, oder Arien, 1689), Henry Purcell (1595-1659)

Nadine Balbeisi Sopran
Fernando Marín Viola da Gamba and Renaissancegamben

Nadine Balbeisi und Fernando Marín haben das Duo Cantar alla Viola, die Kunst der Gesangsbegleitung mit einer Viola da Gamba, vor zwanzig Jahren gegründet. Das Duo widmet sich der Recherche, Interpretation und Praxis des Singens mit einer Gambe. Das Duo forscht die verschiedenen Bauarten der Viola da Gamba-Instrumentenfamilie, die zur Gesangsbegleitung gebräuchlich waren, wie zum Beispiel die spanische Vihuela de Arco (gestrichene Vihuela) und die englische Lyra-viol. Es handelt sich um historisch nachgebaute Instrumente bei deren Herstellung man großen Wert auf das Anwenden der überlieferten Bautechniken der damaligen Instrumentenbauer gelegt hat. Die Bauarten der historischen Bögen und historische Saiten sind ebenfalls sorgfältig recherchiert und ausgewählt. Eine besondere Bogentechnik ermöglicht Klänge und Harmonien länger auszuhalten und die Eigenschaften der menschlichen Stimme mit dem Streichinstrument nachzuformen: ideal für die Begleitung des Gesangs. Die unterschiedlichen Instrumente ermöglichen eine Vielzahl an Programmen vom 14. Jahrhundert bis zum Frühbarock. Cantar alla Viola stellt mit seiner von der Fachpresse gelobte CDs Die Kompletten Polyphonischen Werke von Juan Blas de Castro (1561-1631), Robert Jones: The Second Booke of Songs and Ayres (1601) und Die Vihuela de arco im Königreichs Aragons vor. Anlässlich des 400. Jahrestages der Ersterscheinung des Buches The Second Book of Ayres (1612) von William Corkine, veröffentlichte Cantar alla Viola, die CD Each Lovely Grace. Die CD, Segreti Accenti mit italienischer Renaissance Musik wurde nominiert für das International Classical Music Awards. Die neuste Erscheinung ist die CD 15th Century Song and the Bowed Vihuela. Cantar alla Viola hat bei zahlreichen Festivals und Konzerten in den USA, Belgien, Deutschland, Spanien, Großbritanien und in der Tschechischen Republik mitgewirkt, und Gastauftritte bei der Viola da Gamba Society of America und Radiosendungen, u.a. beim BBC Radio London.  

Die geschmeidige und bezeichnende Stimme der jordanisch-amerikanischen Sopranistin Nadine Balbeisi mischt sich idealerweise mit dem Klang der Gamben. Ihr Repertoire enthält das breite Spektrum der Musik zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert. Die University of Michigan, wo sie auch studierte, hat ihr die Auszeichnung „2013 Emerging Artist Award“ für aufkommende Künstler verliehen. Als Solistin in diversen Orchestern und Ensembles ist sie in Europa und in den USA aufgetreten und singt regelmäßig bei Ars Chorals Coeln (Maria Jonas) und mit dem Ensemble Atalante (Erin Headley), das sich auf das römische Repertoire des 17. Jh. spezialisiert hat. Die CD Lamentarium, wurde als „Aufnahme des Jahres 2011“ von Musicweb International gewählt und erhielte ein Diapason d’Or. Seit 2021 erhielt sie jedes Jahr ein Stipendium des Deutschen Musikrates - Neustart Kultur für ein Projekte über italienische Musik des 17. Jh. und für Recherche über Gesang in der Renaissance und Madrigale von Maddalena Casulana.www.nadinebalbeisi.comwww.nadinebalbeisi.com

Der aus Alicante stammende Gambist und Cellist Fernando Marín ist promovierter Musikwissenschaftler und Spezialist in Streichinstrumente der Renaissance und der Barockzeit. Er studierte in Oviedo, Prague, Cologne, Brussels und Barcelona. Insgesamt 5 Solo CDs veröffentlichte er: eVIOLution zeigt die Entwicklung der Viola da Gamba, sCORDAtura geht um die Darstellung der Darmsaiten und die verschiedenen Stimmungen, The Art of the Vihuela de arco, Magia Consoni et Dissoni und Cello’s inside. Im Duo Cantar alla Viola hat er eine hervorragende Technik zur Gesangsbegleitung entwickelt. Er arbeitet regelmäßig mit Capilla de Ministrers (Carles Magraner) bei Konzerten und Aufnahmen zusammen. Derzeit entwirft und baut er seine eigenen historischen Instrumente und produziert und betreut seine eigenen Aufnahmen. Zahlreiche Artikel über Rhetorik der Musik, Darmsaiten, und Verzierungen und Improvisationen hat er bis jetzt veröffentlicht. 2017 erhielt Marín vom „Leonardo Grant for Researchers and Cultural Creators of the BBVA Foundation“ (Spanien) ein Stipendium für seine Forschungsarbeit. Seit 2003 ist er Dozent für Viola da gamba an der Conservatorio Profesional de Música in Zaragoza. www.vihueladearco.com

Eintritt frei. Spenden willkommen.